Hausleine Hund - Wofür, Wie, Welche, Warum?

Hausleine Hund - Wofür, Wie, Welche, Warum?

Hausleinen für Hunde sind ein praktisches Werkzeug für die Hundeerziehung und die Hundebeziehung. In der Kennenlernzeit erleichtern sie die Kommunikation zwischen Mensch und Tier und in Krisenphasen wie der Pubertät können sie Situationen entschärfen.

Wie das Ganze funktioniert, worauf man achten sollte und welches genau die richtige Hausleine ist, darüber könnt ihr hier alles erfahren.

Wofür ist sie da, die Hausleine für Hunde?

Nicht alle Hunde möchten ständig angefasst werden. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Denn Hunde sind selbständige, eigenverantwortliche Lebewesen. Doch manchmal fällt es uns Hundebesitzern schwer, die Hände vom Hund zu lassen.

Bei unseren vertrauten Gefährten, die wir gut kennen, die schon Jahre bei uns wohnen mit einer soliden Vertrauensbeziehung, ist das meistens auch kein Thema. Gegenseitiges erkennen und respektieren von Regeln und Grenzen ist da meist einfach Alltag.

Aber das ist in den meisten Fällen nicht von Anfang an der Fall. Respekt und Vertrauen muss aufgebaut werden, Regeln muss man erklären und Grenzen setzen.

Das braucht Zeit, Geduld, Einfühlungsvermögen und manchmal auch ein paar Werkzeuge. 

Eine Hausleine ist ein Werkzeug.

Sie ist dafür da, Hunden die Hausregeln sanft beizubringen, ohne Konflikte zu schaffen oder die wachsende Vertrauensbeziehung zu belasten.

Die Leine ermöglicht und erleichtert die Kommunikation zwischen Mensch und Tier, wenn die gemeinsame Sprache erst noch gelernt werden muss.

Sie schafft Distanz wenn Nähe eher bedrängen als helfen würde. Wenn dem Hund keiner 'auf die Pelle' rückt, sondern Situationen mit respektvollem Abstand geklärt werden können, kann der Hund lernen. Denn er muss sich nicht verteidigen.

Eine Hausleine ist ideal für Hunde aus dem Tierschutz.

Wenn der Tierschutzhund, der letzte Woche noch im Shelter saß, das dritte Mal körperlich vom Sofa geschoben wird, könnte es sein, dass dieser sich dadurch bedrängt fühlt. 

Ein bedrängter Hund kann sich zurückziehen und verschließen oder er kann versuchen die Situation nach vorne zu regeln, sich zu wehren. In jedem Fall trübt es die Beziehung, die gerade erst anfängt zu wachsen und noch verwundbar ist.

Braucht es eine Hausleine für Welpen?

Für Welpen kann das gleiche gelten wie für Tierschutzhunde. Auch hier ist die Beziehung erst im Aufbau und muss wachsen und gedeihen. 

Auch Welpen können ängstlich, aufgedreht und unsicher sein. Hat man dann noch die Hände ständig am Hund, macht es viele Situation nicht wirklich besser.

Und Welpenzähne sind erstaunlich spitz. 

Sicherlich braucht nicht jeder Welpe eine Hausleine. Aber bei Welpen, die gerne aufdrehen, kann sie Gold wert sein.

Pubertät und Hausleine - Motzi wird erwachsen.

Nicht nur Welpen und neu eingezogene Hunde profitieren von der Hausleine. Auch die Hunde, die schon eine ganze Weile bei uns wohnen, brauchen manchmal wieder ein bisschen mehr Betreuung und Hilfe bei der Erziehung. Auch die Erinnerung an die Hausregeln muss manchmal wieder aufgefrischt werden.

Und jeder, der schonmal von seinem motzigen, pubertierenden Junghund aus Empörung in den Hintern gebissen wurde (rein hypothetisches Beispiel, keinesfalls eigene Erfahrung...), wird ein klein wenig Distanz auch hier zu schätzen wissen.

Denn Distanz kann entschärfen und den Umgang miteinander viel freundlicher gestalten.

Sie bringt Ruhe in aufputschte Situationen.

Wie funktioniert eine Hausleine?

Die Anwendung einer Hausleine ist recht einfach. 

Sie ist den ganzen Tag am Hund - je nach Hund kann sie auch nachts getragen werden.

Sollte es nötig sein den Hund sanft zu dirigieren, nimmt man die Leine auf und führt ihn dorthin, wo er hin soll. Oder man kann ihn festhalten, wenn er z.B aufdreht. Oder auch mal zum entspannen und beruhigen an einem Rückzugsort festmachen.

Eine Hausleine ist meist ein temporäres Werkzeug und wird hauptsächlich in der Kennenlernzeit oder in schwierigen Phasen genutzt. Mit ihrer Hilfe werden Regeln erklärt und gefestigt. 

Die Leine ist ein Erziehungsmittel, das nach einiger Zeit wieder entfernt wird. Daher kann es auch Sinn machen, einen guten Trainer ins Boot zu holen, der hilft, das Training aufzubauen.

Wie sollte die Hausleine für Hunde beschaffen sein?

Die Leine wird vom Hund den ganzen Tag getragen. Daher gilt als oberstes Gebot:

Die Hausleine darf so wenig wie möglich stören.

Im besten Fall soll der Hund vergessen, dass sie da ist.

Deshalb sind die folgenden Eigenschaften ganz wichtig:

  • Sie muss leicht sein
  • Sie sollte so kurz wie möglich sein
  • Sie sollte keine Handschlaufe haben, damit der Hund nicht hängen bleibt
  • Sie sollte möglichst schmal sein
  • Sie sollte einen möglichst kleinen und leichten Karabiner haben

Alle diese Eigenschaften sind unabhängig von der Größe des Hundes!

Ich mache für Chihuahuas und für Leonberger die gleichen Hausleinen.

Ausnahme sind natürlich die ganz winzigen Winzlinge. Wenn es dann unter 1kg geht, muss man nochmal schauen.

Aber in allen anderen Fällen reicht der kleinste Karabiner mit dem leichtesten Seil völlig aus. 

Denn es geht ja nicht darum, einen randalierenden Hund festzuhalten. Oder eine panischen Hund vom Wegrennen zu hindern.

Es geht ums sanfte Dirigieren. Zug ist in vielen Fällen gar nicht nötig. Die Körpersprache und das Aufnehmen der Leine sind oft schon genug. Wenn nicht, dann reicht ein leichtes Signal mit der Leine völlig aus. Dafür braucht man keine große Bruchlast oder robustes Material.

Die Leine ist nicht dafür da, mit Kraft den Hund zu ziehen oder gar zu bestrafen.

Welches ist die beste Hausleine?

Aus unsere Sicht und nach unserer Erfahrung ist das:

  • Weiches Kunststoff Seil
  • 6mm breit
  • 0,5-1,5m lang
  • sehr leichter Karabiner

Hier ist unsere Leine. Wir haben inzwischen hunderte davon an unsere Kunden geschickt und viele positive Berichte erhalten.

Was mache ich wenn mein Hund die Leine ständig durchbeißt?

Egal wie leicht die Leine ist und wie wenig sie eigentlich stören sollt, es gibt immer wieder Hunde, die genervt davon sind. Ein genervter Hund hat eine dünne Hausleine sehr schnell durchgenagt.

Man kann versuchen, dem Hund das Beißen und Nagen an der Leine verbieten. Das wird allerdings nicht bei allen Hunden funktionieren.

Bevor jetzt ein neuer Konflikt entsteht mit dem Werkzeug, das eigentlich andere Konflikte verhindern sollte, kann ein anderes Material helfen.

Eine Alternative kann Gurtband sein. Es ist nicht ganz so leicht wie Seil, dafür ist es auch nicht ganz so leicht durchzubeißen und viele Hunde mögen es nicht, darauf zu nagen.

Leine aus Hexa-Gurtband (ohne Handschlaufe bestellen)

Wenn auch das nicht funktioniert - machen wir uns nichts vor, manche Hunde sind da entschlossen - kann noch auf eine dünne Kette umgestellt werden.

Achtet in dem Fall unbedingt auf die Qualität der Kettenglieder, damit keine Verletzungsgefahr besteht.

Zusammenfassung

Eine Hausleine ist ein Werkzeug das Konflikte vermeiden kann und hilft, Regeln und Grenzen zu erklären und zu üben.

Sie sollte so wenig stören wie möglich.

 

 

Hier geht es zu unserer Hausleine.

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